08th April 2025

3 Schlüsselkriterien für erdbebensicheres Bauen

Was macht ein Gebäude erdbebensicher? gbc engineers erklärt die wesentlichen Kriterien für ein erdbebensicheres Gebäudedesign.

Auswirkungen von Erdbeben auf Gebäude 

Bei einem Erdbeben wirken plötzliche, dynamische Kräfte auf Bauwerke. Im Gegensatz zu statischen Lasten durch die Schwerkraft handelt es sich hierbei um horizontale und vertikale Beschleunigungen, die ein Gebäude heftig und unvorhersehbar erschüttern können. 

 

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Typische Auswirkungen auf Gebäude sind:

  • Risse oder Einsturz von Wänden, Stützen und Trägern
  • Trennung von tragenden Komponenten
  • Umkippen schwerer Mauerwerkselemente
  • Versagen von Dach- und Deckenplatten
  • Instabilität oder Setzungen des Fundaments 

Viele traditionelle oder konventionelle Bauwerke besitzen nicht die notwendige Duktilität oder Quertragfähigkeit, um diesen Kräften zu widerstehen. Daher sind erdbebensichere Bauweisen entscheidend – nicht, um alle Schäden zu vermeiden, sondern um den Einsturz und den Verlust von Menschenleben zu verhindern.

Um Risiken zu minimieren und die Sicherheit von Gebäuden zu erhöhen, ist der Einsatz geeigneter Bautechniken und die Nutzung verlässlicher Ressourcen unerlässlich. Dazu gehören Erdbebenvorschriften, Richtlinien des konstruktiven Ingenieurbaus und Fallstudien mit Erkenntnissen aus vergangenen Erdbebenereignissen.
 

 

  

Erdbebenzonen 

Erdbebenzonen geben die zu erwartende Intensität von Bodenbewegungen in einer bestimmten Region an. Sie basieren in der Regel auf geologischen Langzeitstudien, seismischen Aufzeichnungen und Vorhersagemodellen.

In diesem Zusammenhang beziehen wir uns auf die gemäß der MSK-Skala (Medwedew-Sponheuer-Karnik) eingeteilten vier Hauptzonen. Ein effektives Risikomanagement beginnt mit der Suche nach zuverlässigen Daten und der gezielten Ressourcennutzung zur Erhöhung der Gebäudesicherheit.

  • Zone A – Sehr hohes Risiko: Gefahr eines großflächigen Einsturzes (MSK IX oder höher)
  • Zone B – Hohes Risiko: Einsturz und schwere Schäden wahrscheinlich (MSK VIII)
  • Zone C – Mittleres Risiko: Schäden zu erwarten (MSK VII)
  • Zone D – Geringes Risiko: Leichte Schäden möglich (MSK VI oder niedriger) 

Das Maß an Verstärkung wird je nach Zone angepasst:

  • In Zone A ist eine maximale Verstärkung erforderlich, um starke Bodenbewegungen auszuhalten.
  • In Zone D reichen möglicherweise bereits grundlegende Konstruktionsprinzipien mit minimaler Zusatzbewehrung aus 

Grundsätzliche Gestaltungsrichtlinien sollten jedoch in allen Zonen eingehalten werden – unabhängig vom Risikograd. 

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Kriterien für erdbebensicheres Bauen 

Die Planung und der Bau eines neuen erdbebensicheren Gebäudes erfordern den Einsatz modernster Ingenieurtechniken, Materialwissenschaft und Erfahrung aus realen Erdbebenereignissen. Ein fachgerecht errichtetes Gebäude kann seismischen Belastungen effektiv standhalten, Schäden verringern und Leben schützen.

Insbesondere in Hochrisikogebieten kann ein Gebäude ohne erdbebengerechte Planung irreparable Schäden erleiden. Deshalb sind die Wahl der Materialien, Bauverfahren und Grundrissentscheidungen entscheidend für den Schutz von Mensch und Eigentum.

Die Kriterien für ein erdbebensicheres Design lassen sich in drei Hauptkategorien gliedern:
 

1. Planung und Grundrissgestaltung

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Ein durchdachter Grundriss kann die Erdbebenresistenz eines Gebäudes erheblich verbessern. Wichtige Aspekte in der frühen Planungsphase:

  • Lage und Symmetrie: Vermeiden Sie asymmetrische Formen und überhängende Bauteile, die Torsion erzeugen können. Symmetrische Gebäude verhalten sich unter seismischer Belastung vorhersehbarer.
  •  Anordnung der Wände: Tragende Wände sollten gleichmäßig verteilt sein, um horizontale Kräfte auszugleichen. 
  • Öffnungen: Türen und Fenster sollten nicht zu nah an Ecken oder in einem Bereich konzentriert sein, um die Wand nicht zu schwächen.
  • Gebäudehöhe und Anzahl der Stockwerke: Höhere Gebäude schwanken stärker und erfordern eine detaillierte seismische Analyse.
  • Standortwahl: Vermeiden Sie den Bau auf weichen, wassergesättigten oder verflüssigungsgefährdeten Böden. Falls unumgänglich, sind Bodenverbesserungen und tiefe Fundamente erforderlich.

2. Anordnung und Gestaltung des Tragwerks

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Das Tragwerk muss sowohl vertikale als auch horizontale Lasten aufnehmen können – insbesondere Querkräfte durch Erdbeben. Best Practices sind: 

  • Einsatz von Aussteifungswänden und Verbänden: Diese verhindern übermäßiges Schwanken oder Einsturz.
  • Kraftflusskontinuität: Ein klarer Lastabtragspfad vom Dach bis zum Fundament ist essenziell.
  • Beidseitige Aussteifung: Bewehrung muss in Längs- und Querrichtung vorhanden sein.
  • Regelmäßigkeit des Rahmens: Plötzliche Änderungen in Steifigkeit oder Masse zwischen den Etagen vermeiden – sogenannte „Soft Storeys“ sind besonders gefährdet.  

  

3. Analyse stark belasteter und kritischer Bereiche

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Einige Bauteile tragen besonders hohe Lasten und sind besonders gefährdet. Diese erfordern besondere Sorgfalt bei Planung und Ausführung: 

  • Knotenpunkte und Verbindungen: Diese müssen stark, duktil und in der Lage sein, seismische Energie zu übertragen, ohne zu versagen.
  • Bewehrungsdetails: Ausreichende Stahlbewehrung in Balken, Stützen, Ecken und Platten ist notwendig, um Zugkräfte abzufangen.
  • Materialbeständigkeit: Verwendung hochwertiger Baustoffe (Beton, Stahl, Beschichtungen) für langfristige Belastbarkeit auch unter extremen Bedingungen.
  • Redundanz und Duktilität: Das Gebäude muss sich verformen können, ohne einzustürzen – eine Schlüsselanforderung in der Erdbebensicherheit. 
  • Seismische Produkte: In Hochrisikozonen oder bei sensiblen Einrichtungen (z. B. Rechenzentren, Krankenhäuser) können geprüfte Produkte wie Schwingungsdämpfer oder Basisisolatoren sinnvoll sein.
  • Expertenrat einholen: Für individuelle Lösungen sollten spezialisierte Tragwerksplaner konsultiert werden.

 

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